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Thematische Analyse "Bildung als Standortfaktor"

29 Die Kennzahl SGB II – Quote ist ein Indikator für die sozialen Belastungen und Probleme einer Region. Eine hohe SGB II-Quote sagt aus, dass ein Großteil der Einwohner einer Region Schwierig- keiten hat, seinen Lebensunterhalt mit eigenen Mitteln zu finanzieren und daher auf staatliche Hilfe angewiesen ist. Diese Quote lag in Kaufbeuren im Bezugsmonat Januar 2011 bei 8,7 %, diese liegt im Verhältnis zu den anderen kreisfreien Städten im Regierungsbezirk Schwaben relativ hoch, nur Augsburg hat mit 9,8 % noch eine höhere Quote. Die relative Einkommensarmut von Personen unter 18 Jahren wird als Kinderarmut bezeichnet. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Folgen von Kinderarmut vielfältig sein können: u.a. Lernschwierigkeiten und schlechte Schulabschlüsse.8 Dies wiederum führt zu schlech- teren Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und folglich zu einem höheren Risiko, von Arbeitslosigkeit betroffen zu sein. Für die Messung der Kinderarmut wird häufig der „Anteil der Kinder, die Sozialgeld beziehen“ herangezogen, indem der Anteil der Leistungsempfänger von So- zialgeld nach SGB II im Alter unter 15 Jahren in einer Region zu der Gesamtzahl der altersgleichen Bevölkerung in der Region ins Verhältnis gesetzt wird. Im Berichtsmonat Januar 2011 haben 13,4 % aller Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre in Kaufbeuren Sozialgeld bezogen. Diese Kinder bzw. deren Familien benötigen schon früh und im gesamten Verlauf ihrer Bildungsbio- grafie spezielle Förderung und Unterstützungsstrukturen. Die Kennzahl „Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte pro Einwohner“ stellt den Betrag dar, welcher jedem Einwohner der Region für Spar- und Konsumzwecke zur Verfügung steht. Die Kennzahl spiegelt den monetären „Wohlstand“ einer Region wider und gilt als Entscheidungshilfe für Standortentscheidungen von privaten Investoren. Sie ist auch eng verknüpft mit der wirtschaft- lichen Situation der Region. Gute wirtschaftliche Standortbedingungen drücken sich in hohen ver- fügbaren Einkommen pro Einwohner aus. Ein weiterer Einflussfaktor auf die Höhe des verfügbaren Einkommens pro Einwohner ist die demografische Struktur der Region. So senkt ein hoher Anteil von Kindern bzw. von Personen über 65 Jahren das verfügbare Einkommen pro Einwohner. Das verfügbare Einkommen setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, dem Primär- einkommen der privaten Haushalte, den empfangenen monetären Sozialleistungen (z.B. Rente, Arbeitslosenhilfe, Kindergeld) sowie sonstigen empfangenen Transferzahlungen. Es wird durch ge- leistete Sozialbeiträge, Einkommens- und Vermögenssteuern sowie geleistete sonstige Transfer- zahlungen wieder reduziert. Am Ende steht das verfügbare Einkommen der einzelnen Haushalte, dieses lag in Kaufbeuren für das Jahr 2009 bei 19.040 € und damit nur knapp unter dem Schnitt des Regierungsbezirks Schwaben mit 19.569 €. In Kempten lag das verfügbare Einkommen bei 20.264 € und in Memmingen bei 21.975 €. 8 vgl. LAUTERBACH

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