2023 startete ein neues Projekt in Kaufbeuren. Die städtische Abteilung „Kaufbeuren aktiv, Bildungsbüro“ bietet Wege an, um Menschen zu unterstützen, mehr soziale Kontakte zu knüpfen.

Einsamkeit ist das gefühlte Missverhältnis zwischen den tatsächlichen sozialen Kontakten und denen, die man sich wünscht. So beschreibt die Wissenschaft das gesellschaftliche Problem, dass sich immer mehr Menschen einsam und isoliert fühlen. Dabei gibt es nicht die „Einsamkeit“, sondern jeder Mensch fühlt diese anders. Einsamkeit ist nicht von der Anzahl der Kontakte abhängig, sondern von deren Qualität.

Nicht erst seit der Corona-Pandemie ist Einsamkeit ein ernstes Thema in der Gesellschaft. Dabei betrifft die Einsamkeit nicht nur ältere Menschen. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass unter 30-jährige und die 30- bis 40-jährigen die größte Gruppe sind, die unter der sozialen Isolation leiden. In England und Japan gibt es bereits Einsamkeitsministerien, um dieses gesellschaftliche Problem anzugehen. Denn Einsamkeit kann krankmachen.

Einsamkeit kann viele Ursachen haben: Alter, Armut, Krankheiten, mangelnde Sprachkompetenzen oder Angst, die Wohnung zu verlassen.

Hier setzt das neue Projekt „Gemeinsam gegen einsam“ an: über Laptops oder Tabletts soll Kontakt zu anderen einsamen Menschen auf- und ausgebaut werden. Bei Bedarf können Endgeräte und entsprechende Schulungen angeboten werden.

Gefördert wird das Projekt „Gemeinsam gegen einsam“ vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) im Rahmen des Bundesprogramms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“. Es soll Räume für gemeinsame Aktivitäten und Chancen eröffnen, sich gegenseitig kennen, akzeptieren und wertschätzen zu lernen. Daher stehen die Angebote allen Bürgerinnen und Bürgern offen.

Sprachschwierigkeiten sind oft eine Hürde um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Deshalb werden im Herbst 2023 10 – 12 Kulturdolmetscher ausgebildet. Diese sollen als Mittler zwischen verschiedenen Kulturen dolmetschen und Kontakte knüpfen.

Im weiteren Verlauf des Projekts sollen Kaufbeurer erreicht werden, die mit sozialen Medien den Kontakt mit anderen Menschen suchen. Diese werden von sogenannten „Digital Immigrants“ im Umgang mit den digitalen Möglichkeiten geschult – bei Bedarf auch in deren Muttersprache. Im begrenzten Umfang können auch gebrauchte Laptops zur Verfügung gestellt werden.

Nachdem das digitale Fenster zur Außenwelt geöffnet wurde, werden wohnungsnahe Angebote vorgestellt. Dort können sich die Projektteilnehmenden ungezwungen treffen und so Kontakte ausbauen. Bedarfsorientiert werden diese Treffpunkte im ganzen Stadtgebiet ausgebaut.

Das Projekt „Gemeinsam gegen einsam“ ist bis zum 31.12.2025 befristet.

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