Zehn Tage „Gemeinsamkeiten erkennen – Unterschiede feiern“ in Kaufbeuren

24 Veranstaltungen beim zwölften Festival der Vielfalt vom 25. September bis 4. Oktober

Alljährlich bereichert das Festival der Vielfalt den Veranstaltungskalender der Stadt Kaufbeuren. Heuer mit der stolzen Anzahl von 24 Einzelveranstaltungen. Zu erleben sind diese unter dem Motto „Gemeinsamkeiten erkennen – Unterschiede feiern“. Hier können die Besucherinnen und Besucher vom 25.09. bis 4.10. bei einem facettenreichen Mix aus Konzerten, Theaterstücken, Ausstellungen, Vorträgen sowie Sportveranstaltungen teilnehmen. Dabei steht für die Organisatoren stets die Begegnung zwischen den verschiedenen Religionen und Kulturen im Mittelpunkt: „Unser Ziel ist Räume für interessante Begegnungen zwischen Menschen verschiedenster Glaubensrichtungen und Herkünfte zu schaffen. Deshalb ist es unser Anspruch, ein umfangreiches und breitgefächertes Programm für jeden Geschmack und alle Altersstufen auf die Beine zu stellen“, erläutert Theresa Eberle, Leiterin von Kaufbeuren-aktiv, eine Abteilung des städtischen Familien- und Jugendreferats und in dieser Eigenschaft Mitorganisatorin des Festivals.

Die diesjährige Hauptveranstaltung am 26.9 stellt mit dem Benefizkonzert „Flagge zeigen“ gegenseitigen Respekt und Toleranz in den Mittelpunkt. „Die aktuellen Ereignisse rund um die derzeitigen Flüchtlingsströme bestätigen das Anliegen des Festivals Menschen aus verschiedensten Herkunftsländern bei uns willkommen zu heißen“, so Alfred Riermeier, Leiter des Jugend- und Familienreferates der Stadt Kaufbeuren. Auf einer großen Open-Air-Bühne am Kirchplatz vor St. Martin, im Herzen der Wertachstadt, präsentieren zahlreiche regionale Künstler ein umfangreiches Programm – von Gesang bis Tanz, von Comedy bis Artistik. Abrundend sind informative Interviews mit Gästen aus der Politik, der Asylarbeit sowie weiteren Institutionen geplant. „Wir möchten mit der Veranstaltung unterhalten, informieren und die Besucher auch zum Nachdenken anregen. Neben den Interviews bieten dazu Informationsstände von Fair Trade, Kaufbeuren-aktiv, dem Bundesprogramm Demokratie leben“ sowie vom Bündnis für Flüchtlinge, reichlich Gelegenheit“, erläutert Riermeier.

Im Verlauf der zehn Festivaltage lädt ein vielfältiges Programm zum Besuch: Von der integrativen internationalen „Hallenkicker Champions League“, über den Kinderkulturtag und das Jugendtheaterstück „Tschick“ in der Kulturwerkstatt bis hin zu einer Lesung über die Fluchterfahrungen Asylsuchender. Auch das bei Groß und Klein seit Jahren sehr beliebte „Erntedankfest“ im Generationenhaus darf nicht fehlen. Passend zur Jahreszeit schnitzen die Kinder hier nach Herzenslust Kürbisse und drucken mit Kartoffeln. Die „kinderfilmzeit“ ist ebenfalls wieder mit einem besonderen Filmnachmittag mit von der Partie. Weiterhin lockt im Rahmen der filmzeit die Premiere des Film-Workshop-Projektes „ACHTung Neuland!“ sowie das filmzeitspezial „ACHTung!“ mit Themen von Zivilcourage bis zur Selbstachtung.

Ein „informatives Highlight“ ist aus Sicht von Thomas Kretschmar, Pfarrer der Dreifaltigkeitskirche und ebenfalls Mitorganisator des Festivals, der Vortrags- und Gesprächsabend zum Thema „Christentum und Islam – Religionen des Friedens?!“ im Stadtsaal: „Hochkarätige Experten der jeweiligen Religionen schildern hier, gemeinsam mit örtlichen religiösen Vertretern, ihre Sichtweise auf Gewalt und Frieden im Christentum und Islam.“ Vorträge und musikalische Umrahmung sowie eine Podiums- und Publikumsdiskussion ergänzen den Abend.

Ein weitere prominent besetzte Veranstaltung ist die Ausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ in der Dreifaltigkeitskirche und in St. Martin. Die Eröffnung wartet mit einem Vortrag der außen- und menschenrechtspolitischen Sprecherin im Europäischen Parlament Barbara Lochbihler auf. Zum ersten Mal öffnet das Roundhouse in diesem Jahr dem Festival seine Pforten: Die Münchner „Moonband“ präsentiert hier ein Benefizkonzert für die Kaufbeurer Flüchtlingshilfe. Auch das Integrationsforum findet wie gewohnt im Rahmen des Festivals statt: “Migration / Integration – Herausforderungen der Zukunft“ ist das Thema des Abends in der Kolping Akademie. Als Referent hierfür wurde Professor Dr. Jüster von der Fachhochschule Kempten gewonnen. Eine anschließende Diskussion erörtert konkret neue Ansätze für Kaufbeuren.

Das Festival der Vielfalt setzt sich traditionell aus einer Fülle von Einzelveranstaltungen zusammen, die in der Regel von Kaufbeurer Organisationen und Vereinen eigenverantwortlich umgesetzt werden. „Wir freuen uns sehr, dass es allen Beteiligten wieder gelungen ist ein großes und attraktives Programm auf die Beine zu stellen. Nach zwölf Jahren darf ich mit Dankbarkeit feststellen, dass das Engagement dafür eher wächst als nachlässt“, betont Alfred Riermeier. Der langjährige Erfolg des Festivals zeige den Sinn von zeitgemäßer Integrationspolitik, welche die Menschen zusammenführt.
Eine Gesamtübersicht über alle Veranstaltungen des Festivals, das vom Bundesprogramm Demokratie leben! sowie vom Integrationsbeirat der Stadt Kaufbeuren gefördert wird, findet sich im Internet unter www.kaufbeuren-aktiv.de/veranstaltungen.

Tamilische Tempeltänze, Festival der Vielfalt 2015