Erfolgreiches Projektjahr für JUSTiQ in Kaufbeuren

Bundesprogramm unterstützt Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenssituationen

JUSTiQ Projekt
Teilnehmer des JUSTiQ Projektes haben mit Unterstützung eines Graffiti-Künstlers diese Wand am „Katzenbuckel“ in Kaufbeuren-Neugablonz neu gestaltet. Bild: gfi

JUSTiQ – hinter diesem etwas sperrigen Kürzel versteckt sich der Name des Projektes „Jugend stärken im Quartier“. Das Ziel ist die Stärkung und Stabilisierung von sozial benachteiligten jungen Menschen sowie die Unterbringung in eine Ausbildungsstelle oder in den Arbeitsmarkt. Kaufbeuren ist eine von 185 Kommunen bundesweit, welche mittels JUSTiQ Jugendliche entsprechend fördert. Verantwortlich ist das Bildungsbüro, Bestandteil der städtischen Abteilung Kaufbeuren-aktiv. Als Kooperationspartner zur Umsetzung fungiert die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) gGmbH. „Egal ob Schulabschluss, Berufsorientierung, Ausbildungssuche, aber auch Probleme im Elternhaus, Schulden oder Konflikte mit der Peergroup: Hier werden wir aktiv“, erklärt Antonia Fischer, neben den weiteren Pädagoginnen, Tatjana Dück und Bianca Schuster bei der gfi tätig. „Wir möchten junge Menschen zwischen 12 und 26 Jahren bei ihren oft massiven und vielfältigen Problemen unterstützen, um sie sowohl beruflich als auch sozial wieder zu integrieren“, beschreibt Tatjana Tichy, Koordinatorin der gfi das Projekt.

Die Pädagoginnen betreuen, beraten und begleiten diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen, indem sie zielgerichtet, bedarfsgerecht und einzelfallbezogen mit ihnen zusammenarbeiten. „Die Jugendlichen werden vor Ort in ihrem Lebensraum und in ihrer derzeitigen Lebenssituation abgeholt und betreut“ berichtet Schuster. JUSTiQ bietet die Begleitung zu Terminen beim Jobcenter, bei der Agentur für Arbeit oder beim Jugendamt an. „Außerdem unterstützen wir die Teilnehmer auch beim Schreiben von Bewerbungen oder der Suche nach einem geeigneten Therapieplatz“, ergänzt Dück.

Im Jahr 2016 konnten in Kaufbeuren von den insgesamt 86 betreuten jungen Menschen 69 % erfolgreich beruflich integriert werden. Hiervon haben 37 % eine schulische oder betriebliche Ausbildung begonnen. 32 % wurden in eine Arbeitsstelle vermittelt, vorrangig in Handwerksbetriebe wie Maler-, Lackiererbetriebe und Kfz-Werkstätten, in Lager- und Logistik-Unternehmen, in die Industrie- und Produktionsbranche sowie in den Einzelhandel und soziale Berufe  wie die Kinder- und Altenpflege. „In vielen Fällen können die Jugendlichen bei Berufspraktika im Vorfeld ihre Leistungsbereitschaft und Fähigkeiten zeigen. Dies erleichtert den Einstieg in die Berufsausbildung deutlich“, berichtet Fischer. Auch werden die Teilnehmer nach der Vermittlung während der Probezeit begleitet um eine Festigung der neuen Alltagsstrukturen zu sichern, Abbrüche der Ausbildung zu vermeiden und bei Problemen schnell vermittelnd eingreifen zu können.

Auf Netzwerkebene kooperiert Tatjana Tichy eng mit dem Bildungsbüro der Stadt Kaufbeuren, dem Jugendamt und den  Begleitausschüssen, mit Vertretern der Schulen, der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, Unternehmen und Wohnungsbaugesellschaften, um auf diesem Weg Hürden für die betreuten Jugendlichen „aus dem Weg zu räumen“. JUSTiQ wird vom Europäischen Sozialfond, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie der Stadt Kaufbeuren finanziert.

Bei Bedarf können sich junge Menschen die Interesse an diesem Projekt haben, an die Pädagoginnen von JUSTiQ unter Telefon 08341/96620-26 wenden. Nähere Informationen finden sich im Internet unter www.kaufbeuren-aktiv.de/programme/justiq.