Ein Rückblick auf zwei erfolgreiche Jahre „ART-IST-Leutelt“

Beim „ART-IST-Leutelt“-Projekt übten sich die Kinder und Jugendlichen auch im Umgang im Feuerfackeln. Hier standen sie im Mai 2013 beim Parkteterete im Kaufbeurer Jordanpark auf der Bühne.

"Keiner lässt mehr den Anderen im Stich"

Zwei Jahre lang hallten nachmittags ungewohnte Klänge aus den Klassenzimmern und der Turnhalle der Gustav-Leutelt-Schule in Kaufbeuren-Neugablonz. Ein neugieriger Blick hinter die Türen verriet, dass hier Schülerinnen und Schüler beim Jonglieren, dem Erlernen akrobatischer Figuren, Zaubereien, Kostüme schneidern und dem Kulissenbau zugange sind.  Hintergrund all dieser Aktivitäten war das nun auslaufende Projekt „ART-IST-Leutelt“ unter der Trägerschaft von Kaufbeuren-aktiv. In Kooperation mit dem Stadtjugendring Kaufbeuren und der Jugendkulturinitiative Artistica Anam Cara e.V. fand hier kulturelle Bildung ihren Weg in die Schule. 

 

Das Projekt war zum Schuljahresbeginn 2012 in die Nachmittagsbetreuung der Gustav-Leutelt-Schule integriert worden und bestand aus Artistikstunden mit Akrobatik,  Zauberei und Jonglage. Ergänzend wurden eine Kostümschneiderei, eine Theatergruppe, eine Mediengruppe und ein Kulissenbauteam gebildet. Nach und nach kamen weitere Bereiche, wie der Umgang mit Feuerfackeln hinzu. Das nahe der Schule gelegene Neugablonzer Jugendzentrum Fun Factory stellte seine Räumlichkeiten zur Verfügung und das dortige Betreuerteam erarbeitete mit den Kindern die Showelemente.

 

Bild: Christian Scheidl

Aufregende Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

„Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen war aufregend und spannend und auch für mich persönlich eine große Bereicherung. Schade, dass das Projekt nun endet“, zieht Christian „Sadi“ Scheidl, Projektleiter von ART-IST-Leutelt - vielen auch bekannt als Kopf von Artistica Anam Cara – ein erstes Fazit. Jedes Kind habe seine besonderen Fähigkeiten. Diese herauszulocken und zu sehen welche Kreativität daraus entsteht, war ein immer wieder schön zu beobachtender Vorgang.

Innerhalb des Projektes sollte den jungen Artisten auch die Möglichkeit gegeben werden, ihre neu gewonnenen Künste der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Dabei wurden aus den ursprünglich geplanten zwei Vorstellungen dann insgesamt vier“, freut sich Scheidl. Die erste war ein schulinternes Weihnachtsvarieté, aufgeführt im Dezember 2012. „Hier hatten die Kinder und Jugendlichen sehr diszipliniert und in kurzem Zeitraum eine tolle Vorführung auf die Beine gestellt“, berichtet Scheidl stolz. Das sei so nur möglich gewesen, weil bereits relativ schnell das dafür notwendige gegenseitige Vertrauen und Verantwortungsgefühl aufgebaut wurden. Aufgrund der  positiven Resonanz stand dann mit der Teilnahme am Anam Cara „Parkteterete“ im Mai 2013 der erste große öffentliche Auftritt mit insgesamt drei Aufführungen auf dem Programm. 

Der Herbst 2013 brachte für die „ART-IST-Leutelt“ Gruppe eine deutliche Vergrößerung: die Schülerzahl wurde annähernd verdoppelt. „Ziel war, das Projekt im Schulalltag weiter nachhaltig  zu integrieren. Wir konnten nun alle Ganztagesklassen und auch den Schulchor mitaufnehmen“, erläutert Scheidl. Mit der vergrößerten Truppe konnte in der Folge ein aufwendiges Faschingsvarieté inszeniert werden. Es kam so gut an, dass beschlossen wurde, einzelne Nummern nochmals einem breiteren Publikum beim Kaufbeurer Lernfest zu präsentieren.

Viele weitere Aktionen rundeten die zweijährige Projektlaufzeit ab: Von Teamtrainings im Wald, über Besuche bei öffentlichen Institutionen wie Polizei und Feuerwehr bis hin  zu Ausflügen ins Museum. „Wir wollten den Kindern ein hohes Maß an kultureller und sozialer Bildung vermitteln“, erklärt dazu Scheidl. Auch ein Besuch im Bavaria Filmstudio, in dessen Anschluss die Kinder einen Mobbing-Präventions-Film selbst gedreht haben, fiel darunter. 

Im September endete das ART-IST-Leutelt-Projekt. Das wichtigste, so der Projektleiter, war die persönliche Entwicklung der Teilnehmer. Über das erhaltene Lob und die Anerkennung hätten sich die Kinder und auch die Klassengemeinschaften positiv weiterentwickelt. Auch die Lehrkräfte unterstrichen, dass sich der Klassenzusammenhalt im Schulalltag sehr gebessert hätte: „Keiner lässt mehr den Anderen im Stich.“

 

Unter www.kaufbeuren-aktiv.de/programme finden sich das detaillierte  Konzept und nähere Informationen zu „ART-IST-Leutelt“. Gefördert wir das Projekt durch den „Kulturfonds Bayern – Unterricht und Kultus“ und den Förderverein der Gauklerfreunde Anam Cara e.V.

Veranstalter / Förderer